Desc: Heute spielen wir den Boß: Regie: Peer Raben. Mit Kurt Raab, Dolly Dollar, Peter Kern, Rosel Zech. Konrad Reichenstein und Fritz Paulig haben eines gemeinsam: ihre große Liebe zum Film. Sie träumen davon, im Rampenlicht zu stehen. Denn es sind Statisten, kleine Schauspieler, die sich irgendwie von Film zu Film durchwursteln und doch nie die Chance bekommen, selbst ein Star zu werden. Reichenstein, der Verrückte und doch irgendwie auch sympathische, verkriecht sich tief in erträumte Filmrollen und baut sich seine Scheinwelt auf, in der er zur Rolle, zur dargestellten Figur wird, sodass er seine tatsächliche Identität bald nicht mehr von der erhofften unterscheiden kann Sprechrolle. Für ihn ist das ganze Leben ein Film, und natürlich hat er nichts anderes im Sinn als die Hauptrolle darin. Paulig hingegen, ein ruhiger, tollpatschiger Typ mit guten Manieren, aber bizarren Eigenschaften, ähnelt nur in seiner Faszination für die Zelluloidindustrie dem Antipoden Reichenstein. Trotz ständiger Rückschläge haben die beiden zierlichen Pantomimen ihren Traum, im Mittelpunkt des filmischen Geschehens zu stehen, nicht aufgegeben. Im Laufe der Jahre entwickelte jeder von ihnen seine eigenen Macken und Ticks. Reichenstein wandelt in unterschiedlichen Verkleidungen umher, mal als historische Persönlichkeit, mal als Fantasiefigur. In diesen Momenten wird er eins mit der dargestellten Figur. Paulig pflegt einen Kult mit Zeitungen, auf deren Ränder er sich überall Notizen macht und die er dann sorgfältig in seinem kleinen Zimmer aufbewahrt, das er immer verschlossen hält. Paulig ist ein Chaos, sein zweiter Vorname ist Unordnung. Hier ist Reichenstein das genaue Gegenteil: ein Pedant und Fanatiker der Sauberkeit.